Im 12. Jahrhundert folgten deutsche Siedler dem Ruf des ungarischen Königs nach Siebenbürgen. Dort fanden sie eine Heimstätte und schufen in 800 Jahren ein blühendes Gemeinwesen. Sie kamen aus dem Rhein-Mosel Gebiet, aber auch aus anderen Gebieten Deutschlands und wurden „Saxones" genannt. Sie erhielten ausgedehnte Rechte, die durch König Andreas II. im „Goldenen Freibrief von 1224 bestätigt wurden.


Siebenbürgen

Im Schütze der Karpaten bauten sie Städte, Dörfer, Schulen, Kirchen und Wehrbauten, in die sie sich bei Gefahr zurückziehen konnten. Sie pflegten ihre mitgebrachten Sitten und Bräuche und gründeten, nach dem Vorbild der alten Heimat, Zünfte und Vereine. Sie blieben ihrer Sprache und Kultur treu und lebten mit anderen Völkern und Nationen im Ansiedlungsgebiet in Frieden und Freundschaft.

Im Laufe der Jahrhunderte wurde Siebenbürgen an verschiedene Staaten angegliedert. Erst gehörte es zu Ungarn, danach war es autonomes Fürstentum unter türkischer Oberhoheit und später gehörte es zu Österreich-Ungarn. Am Ende des ersten Weltkrieges, im Dezember 1918, fällt Siebenbürgen Rumänien zu. An die Stelle des Madjarisierungs- tritt der Rumänisierungs-druck. Diese sowie auch andere Rivalitäten treiben die deutsche Volksgruppe in die Arme Berlins.

Der Frontwechsel Rumäniens im August 1944 stürzt die Siebenbürger Sachsen in die Katastrophe. Nach dem Krieg folgt eine über 40 Jahre andauernde Zeit der Verfolgung und Demütigung. Um diesem Druck zu entgehen setzt um 1970 eine Aussiedlungswelle ein, die ihre Eigendynamik entwickelt. Heute leben in Rumänien nur noch etwa 22000 Siebenbürger Sachsen. Es kann nicht mehr von einer siebenbürgisch- deutschen Minderheit die Rede sein. Die große Mehrheit der Siebenbürger Sachsen wanderte aus und zwar nach Deutschland.

Die ersten kamen als Treibgut des Krieges bereits nach der Kapitulation in Deutschland an. Es waren Kriegsgefangene, Flüchtlinge und Deportierte, die nicht mehr nach Rumänien durften und wollten.

Aus ersten Sammelpunkten beim Roten Kreuz und dem Suchdienst entstand 1948 in München der „Verband der Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben", aus dem sich im folgenden Jahr die beiden Landsmannschaften herausbildeten.

Die heimatpolitische Zielsetzung jener Zeit bestand in der Wahrung des Rechts auf individuelle Freizügigkeit und der Sicherung der Aufnahme und Eingliederung in die Bundesrepublik Deutschland.
Die Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e. V. vertritt als gemeinnütziger Verein politische, soziale, rechtliche und kulturelle Belange des Volksstammes in Deutschland. In Staat und Gesellschaft ist sie in dieser Funktion seit über 50 Jahren tätig und anerkannt. Der Sitz der Landsmannschaft ist München, sie gliedert sich in 8 Landesgruppen und über 100 Kreisgruppen.

Kreisgruppe Traunreut

Sie wurde von den hier angesiedelten Siebenbürger Sachsen 1974 gegründet und ist der Landesgruppe Bayern untergeordnet. Zu den Mitgliedern unserer Kreisgruppe zählen auch die Siebenbürger Sachsen aus den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land.

Ein gewählter Vorstand übt ehrenamtliche Tätigkeit aus um den Mitgliedern bei der Eingliederung zu helfen sowie unser Kulturgut, Sitten und Bräuche bekannt zu machen und zu erhalten. In den zwei genannten Landkreisen, aber ganz besonders in Traunreut, haben viele Siebenbürger Sachsen eine neue Heimat gefunden.

Auf politischem Gebiet ist unsere Aktivität nicht besonders intensiv, ganz im Gegensatz zu den vielfältigen sozialkulturellen Aktivitäten unserer Kreisgruppe, welche sich ganz besonders in der Arbeit ihrer verschiedenen Gruppen ausdrückt, sei es der Chor, Singgruppe, die Tanzgruppen, der Frauenkreis und natürlich auch die Nachbarschaften.

Für die neu gefundene Heimat sowie für die Möglichkeit uns hier so schnell wie möglich zu integrieren, für jede erhaltene Unterstützung sind wir diesem Land und diesen Menschen äußerst dankbar.

Wir sind froh als „Deutsche" in einem freien Deutschland und einem friedlichen vereinten Europa leben zu
dürfen. Für die neu gefundene Heimat sowie für die Möglichkeit uns hier so schnell wie möglich zu integrieren, für jede erhaltene Unterstützung sind wir diesem Land und diesen Menschen äußerst dankbar.

Wir sind froh als „Deutsche" in einem freien Deutschland und einem friedlichen vereinten Europa leben zu dürfen.